Seit 15 Jahren hilft die Garreler Bürgerstiftung finanziell benachteiligten Familien mit Kindern in der Gemeinde. In Kindergärten genauso wie in Schulen. Mal übernimmt die Stiftung den Elternbeitrag fürs Frühstück und Mittagessen in der Kita, mal geht es um Kosten für Ausflüge oder die Anschaffung von Schulranzen oder eine Erstausstattung für die anstehende Einschulung. Auch in der ersten Jahreshälfte von 2023 sind schon über 20.000 Euro ausgeschüttet worden.
Mit dem 31. Mai lief die Berufung aller Mitglieder des Kuratoriums aus, doch Pfarrer Paul Horst überreichte nun den Kuratoriumsmitgliedern die neuen Berufungsurkunden des Bischöflichen Offizials und Weihbischofs Wilfried Theising. „Die Hilfe der Stiftung ist für viele Menschen sehr wichtig“, machte Paul Horst deutlich.
Seit Gründung der Stiftung (2008) war Monika Voßmann Kuratoriumsmitglied. Aus gesundheitlichen Gründen verzichtete sie auf eine erneute Berufung und erhielt als Dank einen Blumenstrauß. Als neue Mitglieder konnte die Bürgerstiftung Garrels Bürgermeister Thomas Höffmann und Anke Thobe als Vertreterin der Kindergärten in ihrer Runde begrüßen. „Die Bereitschaft des Bürgermeisters zur Mitarbeit ist ein Zeichen der Wertschätzung und wertet die Stiftung, die gut in der Bevölkerung verankert sei, weiter auf“, freute sich Vorsitzender Manfred Nienaber.
Nach seiner Berufung beschloss das Kuratorium einstimmig, dass Manfred Nienaber weiterhin die Aufgaben des Vorsitzenden übernehmen soll, Ulrich Wendeln bleibt sein Stellvertreter. Beim Bischöflich Münsterschen Offizialat als Aufsichtsbehörde wird jetzt die Ernennung beantragt. Als Geschäftsführerin steht den beiden Ingrid Nienaber zur Seite. Weitere Mitglieder sind Franz-Josef Behrens, Monika Düker, André Hellmann, Yvonne Högemann, Roswitha Kirsch, Hubert Looschen und Holger Ossowski.
Ingrid Nienaber berichtete, dass in den ersten fünf Monaten dieses Jahres über 20.000 Euro ausgeschüttet wurden: Die Schulen führten wieder mehrtägige Klassenfahrten durch, die Flüchtlinge würden unterstützt und 33 der kommenden Erstklässler erhielten eine Schultasche geschenkt.
Außerdem hielt die Geschäftsführerin die Zahlen der vergangenen fünf Jahre bereit: So seien seit 2018 insgesamt 230.000 Euro an Spendengeldern eingenommen worden. Gespendet wurde etwa auf Firmen- und Geburtstagsjubiläen oder auf Trauerfeiern. Die Stiftung hat mit der Kalenderaktion zur Adventszeit aber auch eigene Aktionen durchgeführt. Die Zinserträge beliefen sich auf rund 34.000 Euro.
Dagegen wurden 104.000 Euro ausgezahlt für soziale Zwecke. Unterstützt wurden von der Bürgerstiftung verschiedene Einrichtungen wie beispielsweise die Grundschulen, die Oberschule sowie die Kindertagesstätten der Gemeinde. Darüber hinaus seien die Kreismusikschule, Vereine, die Sozialstation, die Bücherei und andere Bedürftige bedacht worden.
Diskutiert wurde noch die Auflage der Kalenderaktion, die in den vergangenen Jahren aufgrund der Nachfrage stetig gestiegen ist. Im vergangenen Jahr wurden 5.000 Exemplare verkauft. „Die ersten Sponsoren stehen schon Schlange“, berichtete Hubert Looschen, der federführend auch weiterhin die Organisation übernimmt. Ein Kompliment und Dank sprach Manfred Nienaber dem Ideengeber aus, denn die Aktion sei eine Win-win-Situation für alle Beteiligten. „Wir wollen zufriedene Garreler“, brachte es Ingrid Nienaber auf den Punkt. So werde die Auflage in diesem Jahr noch einmal wieder erhöht.
Beschlossen wurde zudem die Erstellung eines neuen Flyers, damit diese in Kindergärten, Schulen und weiteren Einrichtungen ausgelegt werden können. „Nicht alle sind digital unterwegs“, waren sich die Kuratoriumsmitglieder einig.
Yvonne Högemann, 6.6.2023